Forum für Weltreligionen
Irmgard Aschbauer (1944-2020)

Dr. Irmgard Aschbauer, die Schubert-Preisträgerin von 2016, ist am 25. Dezember 2020 im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz nach längerer Krankheit verstorben.

Die Historikerin Dr. Irmgard Aschbauertrat 1973 als Bildungsreferentin des Katho­lischen Akademikerverbandes (KAV) in den Dienst der Diözese Linz. In dieser Funkti­on war sie Mitinitiatorin der „Begegnung in der Synagoge“, einer Gemeinschaftsveran­staltung mit der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, die sie wie andere Initiativen des christlich-jüdischen Dialogs (z.B. Anne Frank-Ausstellung 1995; KAVÖ-Sommertagung „Nicht du trägst die Wurzel, die Wurzel trägt dich“ 1988; KAVÖ - Reise „Christlich-jüdi­sche Begegnung und Ökumene in Israel“ 1991) (mit)organisierte und inhaltlich mitge­staltete.

1989 trat sie als Vertreterin der Katholischen Aktion OÖ in den Vorstand der Öster­reichischen Lagergemeinschaft Mauthausen (ÖLM, Zusammenschluss der ehemaligen Häftlinge des KZ Mauthausen und seiner Außenlager, gegr. 1963). Nach dem Ausschei­den der letzten Zeitzeugen übernahm sie 2009 den Vorsitz. Sie wurde Mitbegründerin der Nachfolgeorganisation Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ, gegr. 1997; Träger: Bundesverband der Israelitischen Kultusgemeinden, Bischofskonferenz der röm.-kath. Kirche und Öst. Gewerkschaftsbund).

Beide Organisationen bemühen sich in vielfältigen Projekten um ein würdiges Geden­ken an die Opfer des menschenverachtenden NS-Regimes, um Aufarbeitung der histori­schen Fakten und deren Vermittlung in Erwachsenenbildungs- und Jugendprogrammen, um gegen rassistische, nationalistische und demokratiegefährdende Tendenzen sowie gegen Verletzungen der Menschenrechte in der Gegenwart zu sensibilisieren.

Bericht von Schubertpreis-Verleihung 2016

Die Festschrift ist auf Anfrage bei forum@weltreligionen.at erhältlich.