Marion Rastelli, Wien
Einheit oder Vielfalt?
Zur frühen Entwicklung der Hindu-Religionen
Dienstag 28. Mai 2024, 18.30-20.00
Otto Mauer-Zentrum/ Forum Zeit und Glaube, Währingerstr. 2-4, 1090 Wien
Dieser Vortrag befasst sich mit der Entstehung und der frühen Geschichte der Hindu-Religionen. Er erklärt, wie sie sich von der vedischen Religion unterscheiden und gibt einen Überblick über die Gemeinsamkeiten der Hindu-Religionen in all ihrer Vielfalt. Dabei werden Aspekte wie Gottesbild, Verehrungsrituale, die liebende Hingabe (bhakti) zu Gott und die religiösen Ziele der Anhänger:innen behandelt. Schließlich wird sich der Vortrag mit der sogenannten „Vedisierung“ beschäftigen. Dies bedeutet, dass ursprünglich nicht-vedische Lehren und Praktiken in Traditionen, die sich auf die Veden als Autorität berufen, aufgenommen werden und diese als von den Veden vorgeschrieben und gebilligt dargestellt werden.
- Charakterisierung der vedischen Religion
- Entwicklung der frühen Hindu-Traditionen (deren Ursprünge vermutlich außerhalb des brahmanischen Milieus liegen
- Reaktion der brahmanischen Traditionen: Einbeziehung dieser Lehren und Praktiken in die eigene Tradition durch Vedisierung, d.h. die Darstellung dieser Lehren und Praktiken als vom Veda vorgeschrieben und gutgeheißen
Dr. Marion Rastelli wirkt und forsch am Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens der ÖAW. Sie beschäftigt sich mit der Religionsgeschichte von Hindu-Traditionen. Ihr Spezialgebiet ist die viṣṇuitische Tradition des Pāñcarātra in all ihren Aspekten, wie historische Entwicklung, Sozialstruktur, religiöse Rituale, Yoga-Praxis sowie kosmologische und theologische Lehren. Ein Schwerpunkt sind auch die Beziehungen des Pāñcarātra zur philosophischen Schule des Viśiṣṭādvaitavedānta, mit einem Fokus auf den Werken von Veṅkaṭanātha (13./14. Jh.)
Bernhard DOLNA, Wien
Vermittlung von Tradition im Judentum – Keva und Kawana
Dienstag, 12. März 2024, 18.30-20.00
Ort: Otto Mauer-Zentrum/ Forum Zeit und Glaube, Währingerstr. 2-4, 1090 Wien
Die Aufgabe, die mit den Patriarchen und den Propheten begonnen hat und von unzähligen Juden der Vergangenheit gelebt wurde, setzt sich fort bis zum heutigen Tag. Die Ausführungen dieses Vortrags kreisen um die niemals unterbrochene und sich stets erneuernde Traditionskette im Judentum und ihre Vermittlung durch Lernen. Unter anderen werden einige Gedanken von Moses Maimonides (1138-1204) vorgestellt werden.
Prof. Dr. Bernhard Dolna - ist Theologe und Judaist, wirkt an der Katholischen Hochschule ITI Trumau