Forum für Weltreligionen
Stieglecker-Gedächtnistagung 2022

 HERMANN STIEGLECKER-GEDÄCHTNISTAGUNG V

 Monotheismus – Interreligiöse Gespräche im Umfeld moderner Gottesfragen

 

 18.-20. September 2022, Stift Sankt Florian bei Linz

 

DIALOG ALS MÄEUTIK DER HOFFNUNG

Die Kunst der heilsamen Frage

Von 18. bis 20. September 2022 findet im Stift St. Florian zum fünften Mal die "Monotheismustagung" im Gedenken an den Alttestamentler und Orientalisten Hermann Stieglecker (gest. 1975) statt. Die 2018 begonnene Tagungsreihe will Hermann Stieglecker, der an der hauseigenen Lehranstalt von St. Florian forschte und lehrte, als einen der „Wegbereiter“ des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Erklärung Nostra Aetate würdigen.

Aus dem Programm:

Sonntag 18. September, 17 Uhr

Petrus Bsteh (Wien): Einführung in die Tagungsthematik

Rüdiger Lohlker (Wien): Dialog und Harmonie als grundlegendes Prinzip des Islam Nusantara

Susanne Talabardon (Bamberg): Von endlosem Diskurs zur Konstruktion einer Gegenwelt – Vom Lernen als Heiliger Handlung

 

Montag 19. September

Josef Weismayer (Wien): Zur Apologie der Frage: Die „salvanda sententia“ am Anbruch der Moderne

Peter Nickl (Hannover): Ernest Hello – ein Brückenbauer zwischen Restauratismus und Reform. Zur Einheit jüdisch-christlicher Heilsgeschichte im Übergang zur Moderne

Thomas Macho (Berlin/Wien): Die Kunst des Fragezeichens. Wittgensteins Mäeutik

Jameleddine Ben Abdeljelil (Ludwigsburg): Der Koran als dialogaler Antrag des Gotteswortes an den pluralen Menschen. Die Singularität des Gotteswortes und die Pluralität der Lesarten

Yasar Sarikaya (Gießen): „Trag vor!“ Der offene, dialogische und diskursive Charakter des islamisch-religiösen Wissens

Marion Rastelli (Wien): Dialog und Debatte als Weg zur erlösenden Erkenntnis: Ein Blick in die frühen Upanischaden und auf ihre Rezeption

Peter Ramers (Vallendar): Die Bedeutung des Meister-Schüler-Verhältnis und die Warnung vor blindem Vertrauen auf Autoritäten in der Tradition des Theravada-Buddhismus

 

Dienstag 20. September

Hisaki Hashi (Wien/Tokyo): Dialektik der Harmonie im Leben, Theorie und Praxis. Ist die Integration der religio-kulturellen Vielfalt in Japan ein Sonderfall oder ein Modell zur Globalisierung?                   ONLINE

Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Wien): Die Vermittlung der harmonischen Ordnung des Dao in Kosmos und Politik und der Versuch, sie durch staatliche Indoktrination zu ersetzen

Petrus Bsteh (Wien): Stammestraditionen im Wandel zu parlamentarischen Demokratien. Erfahrungen aus der Zeit der Unabhängigkeit Ugandas


 

 

Nähere Informationen und Anmeldung unter forum@weltreligionen.at  

(Tagungskosten: pro Tag 60€, Gesamttagung 120 € - inkl. Mahlzeiten)

 


Stiegleckers Nachlass im Stiftsarchiv von St. Florian wurde durch das Forum für Weltreligionen aufgearbeitet. Dabei wurde Stiegleckers 800 Seiten starkes Hauptwerk, „Die Glaubenslehren des Islam“ aktualisiert und als Neuauflage im Schöningh-Verlag neu herausgegeben. Die pionierhafte Leistung des Werkes, dessen Erstpublikation von 1959 bis 1962 stattfand, besteht im Ansinnen, den Islam umfassend und aus der Perspektive muslimischen Selbstverständnisses darzustellen, eine Haltung, die Stieglecker bereits seit 1932 zu verbreiten suchte, womit er seiner Zeit weit voraus war. Ausführliche biographische Informationen über den Diözesanpriester und genialen Sprachenkenner finden sich im Sammelband „Monotheismus. Interreligiöse Gespräche im Umfeld moderner Gottesfragen im Anschluss an Hermann Stieglecker“ (hg. von P. Bsteh, B. Proksch).

Näheres zu beiden Publikationen finden Sie hier