Wintersemester 2019/20:
Ort: Otto Mauer-Zentrum - Forum Zeit und Glaube 1090 Wien, Währingerstr. 2-4, Mezzanin, (U2 Schottentor)
DAS ELITÄRE DER HOCHRELIGIONEN
UND IHRE VOLKSFRÖMMIGKEITEN
Di 8. Oktober 2019- Peter Neuner, München (Ort: Votivpfarre, Rooseveltplatz 8, 1090)
Zwischen Freiheit und Gehorsam
Zu einer neuen Bewertung des I. Vatikanischen Konzils
Do 14. November 2019 - Peter Antes, Hannover
Allah und sein vielfältiger Hofstaat – Anführer und Verführer der Menschen
Gottesergebenheit zwischen Hochreligion und Volkfrömmigkeit
Do 12. Dezember 2019 - Peter Ramers, St. Augustin /Bonn
Das Verhältnis von buddhistischen Laien und buddhistischen Profis in Vergangenheit und Gegenwart
Das Problem des Exklusivitätsanspruchs des buddhistischen Klerus auf die alleinige religiöse Deutungsmacht
Di 14. Jänner 2020 - Ulrich Körtner, Wien
Zeitgeist, charismatische Aufbrüche und Heiliger Geist
Theologische Überlegungen zur Unterscheidung der Geister
Zum Semesterthema
Es war ein langer, enger und steiler Weg der Menschheit, den sie bis zum Fund des alleinigen Gott zu gehen hatte. Und sie wusste sehr wohl, dass Gott ihr dabei entgegenkam: Auserwählte Gemeinde wusste sie sich – nicht aus und für sich selbst, sondern mit allen, die noch am Wege streben und Neues am Gottesfund entdecken. Gottesglaube ist ein Geschenk an Gott und die Menschheit, das alle übrigen Gaben überbietet.
Der Weg zu Gott ist eine Heilsgeschichte: Anaphora als Hingabe, Weihe in ein Geheimnis, Analogie aller übrigen Begriffe: Zeit findet Mitte, Raum findet Ort, Menschenwürde und –rechte finden ihre Grundlage. Gleichwohl findet das eine Geheimnis Wege in bunte Geschichten, die sie begleiteten und seiner noch warten. Immer wieder wird die Menschheit vom Glauben her hoffend ausziehen und zum einen Glauben bereichert zurückkehren
Das höchste Gut bleibt das Gefährdetste: Glaube kann missbraucht werden: Rasse, Klasse kann versuchen, ihn zu ersetzen. Aberglaube, Götzendienst sind eine schreckliche Wirklichkeit. Menschen können nicht nur zum Glauben geführt werden, sondern auch vom Glauben verführt werden. Nicht nur jeder einzelne kann, dem Machwerk seiner Vorstellung verfallen, sondern viele einem Wahn erliegen. Es gibt die Süchte der Dinge, denen er nie mehr entkommt, es gibt auch die Gewalt der Verführer, denen er hilflos folgen muss. Jesus treibt Dämonen aus, in dem Er zum Glauben an den einen Gott aufruft. Und Gottes Macht und Barmherzigkeit erlöst jeden, der sich ihr anvertraut.
Es gibt eine geheimnisvolle Instanz, die man die Stimme Gottes nennen kann und die jedem Menschen den Weg zur Wahrheit weist: Das Gewissen. Es ist eine unfehlbare Instanz, eine zugleich geheimnisvolle- und verletzbare, verfolgte. Sie ist der Todfeind der Diktatoren und Populisten.
Es gibt eine eigenartige Gemeinschaft der Gewissenhaften – sie pflegen den Dialog und wissen sich irgendwie gemeinsam am rechten Weg. Eigentlich gibt es nichts Schöneres und Kostbareres auf Erden.