Monotheismus – Interreligiöse Gespräche
im Umfeld moderner Gottesfragen

 

 10.-12. September 2023, Stift Sankt Florian bei Linz

 

DAS MAHL MIT LEBENDEN UND TOTEN

ein Kultgeschehen?

Von 10. bis 12. September 2023 findet im Stift St. Florian zum sechsten Mal die "Monotheismustagung" im Gedenken an den Alttestamentler und Orientalisten Hermann Stieglecker (gest. 1975) statt. Die 2018 begonnene Tagungsreihe will Hermann Stieglecker, der an der hauseigenen Lehranstalt von St. Florian forschte und lehrte, als einen der „Wegbereiter“ des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Erklärung Nostra Aetate würdigen.

Aus dem PROGRAMM:

Sonntag 10. September, 17 Uhr

Petrus Bsteh: Einführung in die Tagungsthematik

Rüdiger Lohlker / Wien: Das Mahl als Wunderzeichen im Islam: Die Verschlingung von Transzendenz und Immanenz

Philipp Bruckmayr / Freiburg: Islamische Debatten um Begräbnisriten und den Besuch von Heiligengräbern und ihre Reflexion im Werk Stiegleckers

Mouhanad Khorchide / Münster: Ein Opferfest im Zeichen des Teilens. Das geschlachtete Lamm als Vertretung des Menschen im Dienste des Segens (Friedens) aller Geladenen

 

Montag 11. September

Matthias Morgenstern / Tübingen:Das Mysterium-Tremendum von Brot und Wein im rabbinischen Midrasch

Susanne Talabardon / Bamberg: Heiligung des Essens in der jüdischen Tradition

Doru Doroftei / Erlangen: Brot des Landes und Brot des Himmels: Zeichen und Erfüllung göttlicher Verheißungen im Judentum und Christentum

Josef Pichler / Graz: Die Mähler Jesu im Lukasevangelium

 

Jameleddine Ben Abdeljelil / Ludwigsburg: Fasten für Gottes Wort in Bereitung des gemeinsamen Iftargastmahls

Peter Ramers / Vallendar: Zur Spiritualität und Praxis von Essen und Trinken im indischen Buddhismus. Versuch eines Durchblicks

Marion Rastelli / Wien: Von Speiseresten und Gnadengaben (prasāda): Das Mahl als Ausdruck der Relationalität in Hindu-Traditionen

Susanne Weigelin-Schwiedrzik / Wien: Das Mahl, ein Höhepunkt der chinesischen Kultur. Das Kosmische (Dao) und Sozio-politische (Konfuzius) in Harmonie am gemeinsamen Tisch

 

Dienstag 12. September

Hisaki Hashi / Wien-Tokyo: Die Teezeremonie: japanisches Theater im Alltag. Shintotraditionen in der Mitte des modernen Lebens                   ONLINE

Peter Nickl / Hannover: An einem kostbaren Tisch europäischen Denkens vereint: Das französische „Renouveau catholique“ und das Institut der russischen Orthodoxie in Paris S. Serge

Johann Figl / Wien:Sinnlichkeit und kultisches Mahl – angesichts des Todes. Perspektiven Feuerbachs und Nietzsches

Petrus Bsteh / Wien: „le cru et le cuie“ (Cl. Lévi-Strauss) Anthropologische Zugänge zum Lebensvollzug des Mängel- und Überschusswesens Mensch. Kochtraditionen heiliger Traditionen

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Nähere Informationen und Anmeldung unter forum@weltreligionen.at  

(Tagungskosten: pro Tag 60€, Gesamttagung 120 € - inkl. Mahlzeiten)

 

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Stiegleckers Nachlass im Stiftsarchiv von St. Florian wurde durch das Forum für Weltreligionen aufgearbeitet. Dabei wurde Stiegleckers 800 Seiten starkes Hauptwerk, „Die Glaubenslehren des Islam“ aktualisiert und als Neuauflage im Schöningh-Verlag neu herausgegeben. Die pionierhafte Leistung des Werkes, dessen Erstpublikation von 1959 bis 1962 stattfand, besteht im Ansinnen, den Islam umfassend und aus der Perspektive muslimischen Selbstverständnisses darzustellen, eine Haltung, die Stieglecker bereits seit 1932 zu verbreiten suchte, womit er seiner Zeit weit voraus war. Ausführliche biographische Informationen über den Diözesanpriester und genialen Sprachenkenner finden sich im Sammelband „Monotheismus. Interreligiöse Gespräche im Umfeld moderner Gottesfragen im Anschluss an Hermann Stieglecker“ (hg. von P. Bsteh, B. Proksch).

Näheres zu beiden Publikationen finden Sie hier