Forum für Weltreligionen
AGORA-Vortrag: Di 17. Dezember 2024

Der Mensch zwischen Karma, Tod und Wiedergeburt
Anmerkungen zur „buddhistischen Anthropologie“

Peter Ramers, Vallendar

Dienstag 17. Dez ember 2024, 18.30-20.00   (per online-Übertragung)
Otto Mauer-Zentrum/ Forum Zeit und Glaube, Währingerstr. 2-4, 1090 Wien

Dieser Vortrag wird per "online-Übertragung" im Otto-Mauer Zentrum stattfinden – der Vortrag wird projiziert.

Zugangslink finden Sie hier.

Auf dem Hintergrund der buddhistischen Anthropologie ergeben sich besondere Antworten auf die Frage nach der Natur, dem Stellenwert und der Würde der menschlichen „Person“. Damit kommen zugleich biomedizinische- und bioethische Fragestellungen in den Blick, so beispielweise die nach dem Zusammenhang von Karma und Genetik, dem Status des Embryos und des ungeborenen Lebens, der ethischen Bewertung des Schwangerschaftsabbruchs und des Klonens.

Prof. Dr. Peter Ramers, 1996 Lektor für Religionsphilosophie und Geschichte der Philosophie. 1998 Dozent für Religionsphilosophie, Religionswissenschaft und Geschichte der Philosophie. 2001 Professor für Religionswissenschaft, Religionsphilosophie, Geschichte der Philosophie, Erkenntnislehre und Naturphilosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD St. Augustin. 2004-2019 Prorektor und 2018-2019 Rektor der Fakultät. Seit 2021 Honorarprofessor für Religionswissenschaft und Interkulturelle Philosophie von der Vinzenz Pallotti University, Vallendar.

 


AGORA - Wintersemester 2024/25

Die Anthropogenese der Religionen vor dem Anspruch Anthropologie

 

Di 22. Oktober 2024, 18.30 Uhr

Prof. em. Dr. Georg Fischer, Inst. für Altes Testament, Universität Innsbruck

Die biblischen Schöpfungserzählungen als bleibende Herausforderung

Hat die Erzählung der Genesis heute noch eine Relevanz? Was bedeutet das Narrativ von der Erschaffung der Welt vor dem wissenschaftlichen Hintergrund der Gegenwart?

 

Di 12. November 2024, 18.30 Uhr

Dr. Hureyre Kam, Inst. für Islamische Theologie, Universität Innsbruck

Islamische Theologie und Verantwortung im Zeitalter des Anthropozäns:
Ethik, Transhumanismus und die Suche nach dem Vollkommenen Menschen

Diese Präsentation untersucht die ethischen Herausforderungen und Potenziale der islamischen Theologie angesichts des technologischen Fortschritts im Zeitalter des Anthropozäns und der transhumanistischen Bestrebungen. Unter Bezugnahme auf Hans Jonas' Verantwortungsethik wird die Notwendigkeit eines ethischen Rahmens betont, der traditionelle Ansätze wie die Gesinnungs- und Tugendethik erweitert. Die islamische Perspektive auf die transhumanistischen Ideale – insbesondere die Idee des „insān al-kāmil“ (vollkommener Mensch) – wird kritisch reflektiert.

 

17. Dezember 2024, 18.30 Uhr

Prof. Dr. Peter Ramers, Religionswissenschaft, Vinzenz Pallotti-Universität Vallendar

Der Mensch zwischen Karma, Tod und Wiedergeburt – Anmerkungen zur „buddhistischen Anthropologie“

Auf dem Hintergrund der buddhistischen Anthropologie ergeben sich besondere Antworten auf die Frage nach der Natur, dem Stellenwert und der Würde der menschlichen „Person“. Damit kommen zugleich biomedizinische und bioethische Fragenstellungen in den Blick, so beispielsweise die Frage nach dem Zusammenhang von Karma und Genetik, dem Status des Embryos und des ungeborenen Lebens, der ethischen Bewertung des Schwangerschaftsabbruchs und des Klonens.

 

Di 18. Februar 2025, 18.30 Uhr

Prof. Dr. Axel Schneider, Ostasiatisches Seminar, Universität Göttingen

Ausgewählte spirituelle und modernitätskritische Texte im gegenwärtigen China

 

 


 

Islamische Theologie und Verantwortung im Zeitalter des Anthropozäns:
Ethik, Transhumanismus und die Suche nach dem Vollkommenen Menschen

Hureyre Kam, Innsbruck/Zürich

Dienstag 12. November 2024, 18.30-20.00  
Otto Mauer-Zentrum/ Forum Zeit und Glaube, Währingerstr. 2-4, 1090 Wien

Diese Präsentation untersucht die ethischen Herausforderungen und Potenziale der islamischen Theologie angesichts des technologischen Fortschritts im Zeitalter des Anthropozäns und der transhumanistischen Bestrebungen. Unter Bezugnahme auf Hans Jonas' Verantwortungsethik wird die Notwendigkeit eines ethischen Rahmens betont, der traditionelle Ansätze wie die Gesinnungs- und Tugendethik erweitert. Die islamische Perspektive auf die transhumanistischen Ideale – insbesondere die Idee des „insān al-kāmil“ (vollkommener Mensch) – wird kritisch reflektiert. Dabei werden die Grenzen technologischer Verbesserungen und deren Auswirkungen auf das Menschsein hinterfragt. Ziel ist es, durch die Integration einer Verantwortungsethik die moralischen und spirituellen Dimensionen in der Beziehung des Menschen zur Natur und zur eigenen Identität zu stärken und somit den ethischen Ansprüchen einer sich rapide wandelnden Welt gerecht zu werden.

Univ.-Ass. Dr. Hureyre Kam, studierte Philosophie und Islamwissenschaften in Berlin und promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt (Dissertation "Das Böse als Gottesbeweis", 2019). Seine Forschung befasst sich mit der Interdependenz zwischen Erkenntnistheorie und Ethik. Nach seiner Promotion arbeitete er am Schweizerischen Institut für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg und in der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg. Seit 2023 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter and der Universität Innsbruck. Derzeit forscht er als Postdoc am Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik der Universität Innsbruck zum komplexen Zusammenspiel von Theologie und Wissenschaft, mit einem besonderen Fokus auf post- und transhumanistische ethische Diskurse.

 


Die biblischen Schöpfungserzählungen als bleibende Herausforderung

Georg Fischer, Innsbruck

Dienstag 22. Oktober 2024, 18.30-20.00  
Otto Mauer-Zentrum/ Forum Zeit und Glaube, Währingerstr. 2-4, 1090 Wien

Die ersten zwei Kapitel der Bibel werden oft missverstanden. Der Vortrag wird auf die Bedeutung dieser beiden Erzählungen eingehen, ihre Zusammenhänge aufzeigen und wichtige Motive erklären. Dabei wird deutlich, welche besondere Stellung und Aufgabe den Menschen zukommt. Eine solche Auffassung war schon damals, in der Zeit der Entstehung dieser Texte, ungewöhnlich und provokant, und sie ist es auch heute noch. Wir werden sehen, wie Genesis 1–2 eine Einladung zu einem Leben in Freude und mit vielen Beziehungen darstellen.

Der biblische Schöpfungsbericht zwar als religiöses und dichterisches Bild wertvoll, jedoch wissenschaftlich unbrauchbar, Gläubigen ein Trost, Naturwissenschaftlern aber eher ein Hindernis. Für letztere bleibt offen woher alles kommt, wohin alles steuert: warum alles so gesetzesmäßig verläuft, wie es die Forschung ja noch feststellen kann: All dies entzieht sich ihrer Methodik. Die Annahme, alles sei Ergebnis von Zufällen gewesen, erweist sich als unbegründbar, ja irrational. Andererseits kann von einer Intervention Gottes in diesem von ihm selber bewirkten und gelenkten Vorgängen auch keine Rede sein...

Univ.-Prof. em. Dr. Georg Fischer, Prof. em. für Altes Testament an der Universität Innsbruck. 1954 in Vorarlberg geboren, trat 1972 in den Jesuitenorden ein. Nach Studien in München, Innsbruck und am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom unterrichtete er seit 1985 in verschiedenen Ländern, 1995-2022 als Ordinarius für Bibelwissenschaft des Alten Testaments und orientalische Sprachen an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck. Schwerpunkte seiner Forschung und Publikationen sind Tora und Prophetie (vor allem Jeremia) sowie bibeltheologische Themen und Fragen der Hermeneutik und Methodologie.